Im Tessin fühle ich mich zuhause
Für das diesjährige SUMMERTIMES Ascona Locarno Magazin hatte ich das Vergnügen ein Interview mit der sympathischen Tessinerin Christa Rigozzi zu führen. Wir unterhielten uns mit ihr über ihre Verbindung und ihre Liebe zum Tessin, über ihre Karriere nach der Miss Schweiz Wahl, über ihre Beziehung zu ihrem Mann Giovanni und wo sie im Tessin gerne Essen geht.
Text: Malin Müller
Bilder: KO Photography, Ascona-Locarno
Christa, du lebst mit deinem Mann Giovanni und deinen beiden Töchtern im Tessin. Was bedeutet Heimat für dich?
Heimat ist für mich der Ort, an dem ich mich wohlfühle und mit meiner Familie lebe. Ich fühle mich im Tessin zuhause. Ich bin hier aufgewachsen und habe hier alles erlebt. Auch während meiner Zeit, als ich in Bern und Fribourg studierte, kam ich immer gerne zurück nach Hause ins Tessin zu meiner Familie und meinen Freunden. Schon damals war es mein Ziel und Wunsch hier auch in Zukunft zu leben und mir ein eigenes zu Hause mit meiner Familie aufzubauen.
Welches ist dein Lieblingsort im Ticino?
Einer meiner Lieblingsorte ist Ascona. Wir gehen oft zum Essen oder Flanieren nach Ascona. Ich liebe den See, hier kann ich meine Batterien wieder laden. Und auch wenn ich schon mein ganzes Leben im Tessin wohne, fühlt es sich an wie Ferien, wenn ich nach Ascona oder Locarno gehe. Das ist schon ein Privileg, wenn man an einem so schönen Ort zuhause sein darf.
Wo gehst du am liebsten Essen im Tessin?
Am liebsten besuche ich Grotti. Aktuell gehe ich sehr gerne in die Antica Osteria del Carlin in Claro. Das Restaurant hat eine hervorragende Küche. In Ascona gehen wir sehr gerne ins Restaurant Marina vom Eden Roc. Die Lage ist einzigartig und uns gefällt das Ambiente, hinzu kommt, dass Giovanni und ich damals im Eden Roc geheiratet haben. Bei schönem Wetter und warmen Temperaturen besuchen wir auch gerne die Osteria Borei in Brissago.
Gibt es einen anderen Ort auf der Welt, wo du dir ein Leben vorstellen könntest, wenn ja wo und warum?
Mein Mann und ich haben immer gesagt, irgendwann, in der Pension, wenn es den Kindern gut geht und sie unabhängig sind, machen wir eine kleine Bar am Strand auf (lacht). Das ist so ein Zukunftstraum, weil wir beide das Meer und den Strand lieben. Aktuell möchte ich aber nicht woanders wohnen, ich fühle mich in der Schweiz am wohlsten.
2006 wurdest du zur Miss Schweiz gekürt. Du wurdest damals über Nacht zu einer der bekanntesten Frauen in der Schweiz. Wie hast du das damals erlebt und wahrgenommen?
Es ist tatsächlich so, dass ich innerhalb von einer Nacht in den Showbusiness-Bereich katapultiert wurde. Überall wurde ich erkannt. Es brauchte schon eine gewisse Zeit, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Irgendwann fühlte ich mich wohl und ich habe mein Talent entdeckt und so meinen Weg gefunden.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Leute dich als Miss Schweiz kennen. Unterdessen bist du eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Stört es dich manchmal, dass dich die Leute immer noch als Miss Schweiz ansehen?
Nein das stört mich nicht, im Gegenteil. Es ist meine Geschichte und die Wahl zur Miss Schweiz war mein Sprungbrett. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung, dadurch konnte ich meine Träume verfolgen und Ziele realisieren. Die Leute wissen auch, was ich daraus alles gemacht habe, sonst wäre ich nicht da, wo ich heute bin.
Was denkst du wie wäre dein Leben verlaufen, wenn du nicht bei der Miss Schweiz Wahl teilgenommen hättest?
Früher wollte ich Pressesprecherin der Polizei werden. Das war mein absoluter Traumjob. Ich kann mir vorstellen, dass ich ohne die Miss Schweiz Wahl im Kommunikationsbereich gearbeitet hätte. Es ist eine Stärke von mir und natürlich auch heute der grösste Teil der meine Arbeit ausmacht.
Seit 24 Jahren bist du mit deinem Mann Giovanni zusammen. Meines Wissens bist du die einzige Miss Schweiz, oder eine von wenigen, die über die Amtszeit hinaus mit ihrem Partner zusammen geblieben und auch heute noch glücklich ist. Was ist das Geheimnis eurer Beziehung?
Es gibt kein Geheimnis. Die Liebe muss vorhanden sein und man muss miteinander reden. Die Kommunikation ist etwas vom Wichtigsten, in guten, wie auch in schlechten Zeiten. Die Liebe entwickelt sich über die Jahre. Unsere Beziehung ist heute anders als vor 24 Jahren. Wir haben geheiratet und sind Eltern geworden. Nach wie vor sind wir auch heute als Eltern ein Paar. Man muss Momente zu zweit finden, auch wenn man als Eltern wenig Zeit hat. Was ich auch noch anfügen möchte, als ich zur Miss Schweiz gewählt wurde, waren Giovanni und ich bereits seit fünf Jahren ein Paar. Das hat geholfen, dass wir diese Zeit gemeinsam gut meistern konnten.
Du bist Markenbotschafterin von verschiedenen Brands wie Cembra, BVLGARI, Ascona Locarno um einige zu nennen, Influencerin, und Moderatorin – man kann sagen du hast einen sehr vielseitigen Beruf. Was bereitet dir an deinem Job am meisten Freude?
Am meisten Freude macht mir die Interaktion mit den Menschen. Ich liebe es auf der Bühne zu stehen und mit dem Publikum zu interagieren, das ist meine Leidenschaft und daraus ist ein Job als Moderatorin entstanden. Es macht mir auch Spass auf Social Media aktiv zu sein. Ich würde mich aber nicht als Influencerin bezeichnen, viel mehr als Markenbotschafterin. Das habe ich auch früher gemacht, bevor es Social Media gab. Es ist eigentlich dasselbe, nur eben hat sich das Medium verändert.
«Ich liebe es auf der Bühne zu stehen und mit dem Publikum zu interagieren, das ist meine Leidenschaft.»
Christa Rigozzi
Zum Reflektieren:
Was möchtest du in deinem Leben unbedingt einmal noch machen?
Eine Weltreise mit meiner Familie, wenn unsere Kinder älter sind. Das ist ein grosser Traum von mir.
Welchen Ratschlag hättest du gerne früher erhalten?
Dass man im Leben mehr nein sagen kann. Ich bin von Natur aus ein sehr grosszügiger Mensch und das wurde oftmals ausgenutzt. Heute sage ich mehr nein als früher.
Dein nächstes Reiseziel:
Nächstes Jahr wollen Giovanni und ich mit unseren beiden Töchtern nach Amerika an die Westküste reisen. Wir sind grosse Amerikafans und haben in den USA bereits 34 Staaten besucht.
Ohne was gehst du nie aus dem Haus?
Ohne mein Handy, wenn ich ehrlich bin. Mit dem Handy arbeite ich, ich telefoniere, mache Mails, Fotos, schreibe Texte usw. Ohne Handy wäre es heute nicht mehr möglich, auch wegen der Kinder. Je nachdem, was in der Schule los ist, ruft auch die Lehrerin an.